In einem dreijährigen Bildungsprojekt, bestehend aus einer Workshop-Reihe, Podcasts, Videos und Micro Learnings in den Sozialen Medien, ergründet KAUZ, warum wir auf Kosten anderer leben und arbeiten und wie wir ein Gutes Leben für Alle erreichen können.

Die Initiative KAUZ – Werkstatt für Klima, Arbeit und Zukunft wurde von den Autor*innen der Broschüre „Von A wie Arbeit bis Z wie Zukunft. Arbeiten und Wirtschaften in der Klimakrise“ gegründet. Nach Veröffentlichung der Broschüre entstand der Wunsch, sich gemeinsam weiter in der Bildungsarbeit zu engagieren. Mittlerweile sind sie damit nicht mehr allein: KAUZ hat vier Partnerorganisationen in Deutschland, Italien und Kroatien und wird in einem dreijährigen Projekt (September 2020 – August 2023) vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union gefördert. In Österreich hat die Initiative ihre Heimat beim Kollektiv Periskop gefunden.

 

Worum geht es bei KAUZ?

Kernanliegen ist, die Themen Imperiale Lebensweise und Just Transition für die Erwachsenenbildung aufzubereiten, zugänglich zu machen und damit das aktive Engagement für eine Just Transition zu verbreitern.

Die ökologischen Grenzen unseres Planeten machen größere Veränderungen in unserer europäischen Lebensweise unumgänglich. In ihrer fundierten wissenschaftlichen Arbeit “Die imperiale Lebensweise” haben die Politikwissenschaftler Ulrich Brand und Markus Wissen aufgezeigt, wie unsere Lebensweise zu einer globalen, nicht nachhaltigen Entwicklung führt und eine rasche Klimakrise verursacht. Phänomene der gegenwärtigen imperialen Lebensweise wie Leistungsdruck, Stress und Überkonsum lenken uns aber oft davon ab, uns auf Lösungen zu konzentrieren, und können zu Nationalismus, Extremismus und anhaltender Umweltzerstörung führen.

Mit unserer Bildungsarbeit wollen wir Menschen aktivieren den gerechten Übergang zu unterstützen, sich in politische Prozesse einzubringen und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft aufzubauen. Unsere Zielgruppe sind einerseits Lehrende in der Erwachsenenbildung, insbesondere solche, die im Bereich ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit arbeiten. Anderseits richten wir uns an genereller an Personen, die offen sind für die Erforschung alternativer, solidarischer Lebens- und Produktionsweisen. KAUZ will also Bildungsräume gestalten, die emanzipatorische Lernprozesse ermöglichen. Um das derzeitige Leben auf Kosten anderer zu überwinden, muss an tief verinnerlichten Weltbildern und gesellschaftlichen Strukturen gerüttelt werden. Transformative Bildungsarbeit soll für diesen Prozess Lern- und Reflexionsräume anbieten, um die imperiale Lebensweise zu verlernen und es zu wagen, eine andere Welt zu denken

 

Projekt-Aktivitäten

Im Projekt wird Bildungsmaterial in Form von Workshopkonzepten, einer Podcastreihe, Videoclips und Microlearnings produziert und verbreitet. Multiplikator*innen werden darin geschult, diese Materialien zu nutzen, damit sie nachhaltig verwendet und weiterentwickelt werden. Alle Inhalte sollen einfach anzuhören und leicht zu verstehen sein, um auch Erwachsene ohne formale Hochschulbildung einzubeziehen.

Vier Workshop-Konzepte werden entwickelt und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen der Zivilgesellschaft angeboten. Dabei wird auf ein breites Methodenspektrum zurückgegriffen. Themen der Workshops sind die Imperiale und Solidarische Lebensweise, Sorgearbeit und Gerechte Übergänge (Just Transition).Mit unserer Podcast-Reihe wollen wir ein niedrigschwelliges Angebot setzen, um sich mit sozialen und ökologischen Themen auseinanderzusetzen. Im Podcast werden zum einen Menschen interviewt, die in ihrem Alltag bereits solidarische Alternativen leben. Zum anderen wird es Episoden geben, in denen Expert*innen zu Wort kommen.

Die Videoclips, die zum Teil animiert sind und zum Teil aufbereitete Interviews sind, werden als Diskussionsinhalte in unsere Workshop-Reihe aufgenommen und sind gleichzeitig als eigenständige Lerninhalte in der Erwachsenenbildung einzusetzen.

Microlearnings bestehen aus einer Reihe von prägnanten Social-Media-Inhalten wie kurzen Comicstrips, Bildern und Memes, die innerhalb einer Minute konsumiert werden können und Aha-Momente hervorrufen. Ziel ist es, dass sie weiterverbreitet werden und ein breites Publikum erreichen. Humor ist ein dabei wichtiger Ansatz.