Die Broschüre “Von A wie Arbeit bis Z wie Zukunft – Arbeiten und Wirtschaften in der Klimakrise” beleuchtet die Arbeitswelt und Wirtschaftsweise auf eindringliche Art: Das Konzept der imperialen Lebensweise hilft dabei, zu verstehen, warum sich sowohl soziale Ungleichheit als auch Umweltkrise weiter zuspitzen, obwohl es kaum an Wissen darüber fehlt.

Der Wohlstand der einen fußt auf dem Übelstand der anderen – und zwar sowohl innerhalb von Ländern wie zwischen diesen. Auch österreichische Niedrigverdienende haben im weltweiten Vergleich immer noch einen zu hohen ökologischen Fußabdruck. Mit dem geringen Lohn können sie sich nur deshalb Konsumgüter leisten, weil die Produkte und Dienstleistungen von wieder anderen zu noch geringeren Löhnen erzeugt werden. Sie sind gleichzeitig Ausgebeutete und profitieren indirekt von der Ausbeutung anderer.

Die Lebensweise der meisten Menschen in Österreich und im Globalen Norden ist imperial, denn sie kann nur existieren, indem systematisch auf billigste Arbeit und billigste Ressourcen anderswo zugegriffen wird. Sie ist exklusiv und nicht unendlich verallgemeinerbar – denn sie braucht stets Orte und Menschen, auf die die Kosten ausgelagert werden. Da sie sich ausbreitet und intensiviert, stößt sie zunehmend an Grenzen, was zu Erderhitzung, Ressourcenknappheit, Konflikten und Kriegen führt. Trotzdem ist es schwer, diese Lebensweise zu verändern – sie ist stabil, da sie fest in unserem Alltag verankert ist. Es ist kaum möglich, als Einzelperson nicht auf Kosten anderer zu leben, auch weil die Infrastrukturen (wie Autobahnen) und Institutionen (wie Banken, Schulen, Ministerien), die uns umgeben, diese Art zu leben und zu wirtschaften fördern.

Doch je mehr sich Ungleichheit und die ökologische Krise verschärfen, desto schwerer ist der Ausweg aus dem Dilemma. Es gibt keine Jobs auf einem toten Planeten. Auch Digitalisierung, “grüneres” Wachstum und das Hochhalten des Nationalen und der Bau von Zäunen liefern keine langfristigen Lösungen auf die Probleme, die uns bevorstehen. Es gilt, der imperialen Lebensweise den Rücken zuzukehren – es braucht einen sozial-ökologischen Strukturwandel.

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