Entscheidungsfindung: Wir wollen unsere gemeinsame Arbeit möglichst hierarchiefrei strukturieren. Dinge, die alle betreffen, entscheiden wir basisdemokratisch und im Konsens in Arbeitstreffen.
Arbeitszeit: Unsere Arbeitszeit legen wir nach Bedürfnissen und Verpflichtungen fest. Wichtig ist uns dabei ein transparenter und verständnisvoller Umgang miteinander. Um eine sozial-ökologische Transformation bereits mit unserer Arbeitsweise zu leben, gehen wir nicht von einer 40-Stunden-Woche aus, sondern möchten unsere Zeit vielen anderen Dingen, wie anderer politischer Arbeit, Fürsorge (Care) oder Freizeit widmen. Für eine langfristig wirksame Arbeit ist es uns wichtig, uns nicht von dem Leistungsdruck und Effizienzgedanken der herrschenden Arbeitswelt leiten zu lassen, sondern nachhaltig mit unserer Kraft umzugehen. Wir streben rund 20 Stunden bezahlte Arbeitszeit pro Woche an.
Entlohung: Unsere Bezahlung entscheiden wir gemeinsam und richten uns dabei nach dem individuellen Bedarf der Kollektiv-Mitglieder sowie den finanziellen Möglichkeiten des Kollektivs. Wir orientieren uns an einem Durchschnittsbedarf von 1050 Euro netto pro Monat zuzüglich Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Gender: Wir streben ein ausgeglichenes Genderverhältnis an, sind aber auch mit einem größeren Anteil von FLINT*-Personen (Frauen_Lesben_Inter_Nonbinary_Trans) einverstanden. Es ist uns ein Anliegen, mit Rollen- und Aufgabenverteilungen im Kollektiv keine Stereotypen zu reproduzieren.
Zugang zu Wissen: Um eine möglichst hierarchiefreie Arbeitsweise sicherzustellen, ist es uns auch wichtig, Wissensgefälle aufzubrechen und unsere Expertisen zu teilen. Gleichzeitig möchten wir den klassischen Zugang zu anerkanntem Wissen erweitern und neben dem Studium und der eigenen Berufserfahrung open-source Kurse und Workshops sowie selbstorganisierte Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen. Genauso möchten wir unser Wissen offen für alle frei zur Verfügung stellen, so sollen zum Beispiel unsere Publikationen open-source sein.
Unser Materialverbrauch: Wir achten auf einen sorgsamen Gebrauch unserer Arbeitsmittel. Dabei versuchen wir Dinge aus zweiter Hand zu besorgen oder auszuborgen und zu teilen. Wir leisten uns und finanzieren keine Flugreisen. Bei unseren Arbeitstreffen und Veranstaltungen gibt es ausschließlich biologisches, saisonales und vegetarisch/veganes oder gerettetes Essen.
Unsere Finanzierungs-Richtlinien: Wir sind ein gemeinnütziger Verein und arbeiten nicht gewinnorientiert. Wir finanzieren uns hauptsächlich über Spendengelder und Stiftungsfördermittel. Wir sind uns bewusst, dass Geld, das innerhalb des kapitalistischen Systems erwirtschaftet wird, fast immer mit unsozialen, unökologischen und undemokratischen Wirtschaftsweisen verbunden ist oder zumindest geschichtlich mit Werten und Praktiken verbunden ist, die unserer Arbeit entgegenstehen. Dennoch wollen wir dieses Geld innerhalb bestimmter Grenzen nutzen, um unsere sozialen, ökologischen und demokratischen Ziele voranzubringen: Entscheidend ist für uns in dieser Gratwanderung, dass die Geldgeber*innen möglichst wenig Einfluss auf unsere Projekte, unsere Inhalte und Aktivitäten nehmen. Wir nehmen kein Geld von Unternehmen, deren Hauptzweck konträr zu unseren Zielen steht (Unternehmen im Bereich fossile Energie bzw. solche, die mit antidemokratischen und rassistischen Praktiken in Verbindung stehen).